Gedenk- und Erinnerungsorte, die im Kontext der NS-Verbrechen stehen, verzeichnen immer neue Besucher*innenrekorde. Sie werden mittlerweile in erheblichem Umfang von Tourist*innen aufgesucht. Was aber bedeutet eine touristische Erinnerungskultur? Schließen sich Tourismus und Gedenken aus, oder ergeben sich dadurch neue Chancen der Geschichtsvermittlung? Darüber diskutierten am 3. Mai 2021 Frank Bajohr (Zentrum für Holocaust-Studien am Institut für Zeitgeschichte), Axel Drecoll (Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten) und Beate Meyer (Institut für die Geschichte der deutschen Juden). Moderiert von Ulla-Britta Vollhardt (NS-Dokumentationszentrum München)
Die Diskutant*innen spürten dem Phänomen des „Dark Tourism“ in Deutschland und Europa nach, fragten nach Motivationen und Hintergründen und warfen einen kritischen Blick auf dessen Folgen für die gegenwärtige Erinnerungskultur. Sie plädierten zugleich dafür, nicht in Abwehr und Skandalisierung zu verharren, sondern die Herausforderung durch touristische Besucher produktiv anzunehmen. Sie fragten aber auch: Welche historischen Orte gelten überhaupt als ‚dark‘? Verstellt der Begriff des „Dark Tourism“ nicht den Blick auf die enorme Vielfalt von Reiseformen und Motivationen, wie etwa jüdische „Heritage Tours“? Und lässt der auf wenige Orte wie Auschwitz fixierte Tourismus nicht umso mehr ‚lost places‘ - vor allem in Osteuropa - zurück, die trotz ihrer historischen Bedeutung nahezu keine Beachtung finden?
#HeimradBäcker
https://www.ns-dokuzentrum-muenchen.de/
Die Diskutant*innen spürten dem Phänomen des „Dark Tourism“ in Deutschland und Europa nach, fragten nach Motivationen und Hintergründen und warfen einen kritischen Blick auf dessen Folgen für die gegenwärtige Erinnerungskultur. Sie plädierten zugleich dafür, nicht in Abwehr und Skandalisierung zu verharren, sondern die Herausforderung durch touristische Besucher produktiv anzunehmen. Sie fragten aber auch: Welche historischen Orte gelten überhaupt als ‚dark‘? Verstellt der Begriff des „Dark Tourism“ nicht den Blick auf die enorme Vielfalt von Reiseformen und Motivationen, wie etwa jüdische „Heritage Tours“? Und lässt der auf wenige Orte wie Auschwitz fixierte Tourismus nicht umso mehr ‚lost places‘ - vor allem in Osteuropa - zurück, die trotz ihrer historischen Bedeutung nahezu keine Beachtung finden?
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